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MindPrint-DTC
TM
3. Dynamik-
bearbeitung
Die letzte Stufe der Bearbeitung ist der Opto-
Röhren-Compressor-Limiter. Er stellt bei ent-
sprechender Einstellung sicher, dass analog oder
auch im optionalen Digitalteil keine Über-
steuerungen auftreten können. Er sorgt durch
die Verdichtung der Dynamik für eine höhere
Lautstärke bei gleichbleibender Aussteuerung.
3.1 Limit-Punkt
und Kompression
Dieser Multifunktionsregler beeinflusst die
Stärke der Kompression und den Limitpunkt
(Threshold). Er ist in die zwei Regelbereiche
LIMIT@ und COMPRESSION aufgeteilt.
Bedienung:
ON: schaltet die Dynamikbearbeitung
in den Signalweg.
LIMIT@: leichte Verdichtung des Signals bei
Linksanschlag bis Fullscale-Limiting bei 0 dB
und deutlicher Verdichtung in Mittelstellung.
COMPR ESS ION: ab Mittelstellung werden leise
Signale noch weiter verstärkt bis zur maximalen
Kompression bei Rechtsanschlag.
Achtung : Eine zu hohe Einstellung
des Input-Gain-Reglers kann trotz
Limitierung zu hörbaren Verzerrungen
führen. Bei der Aussteuerung des
Eingangs sollte der Pegel im grünen
Bereich bleiben, um genügend
Headroom für die Bearbeitung
zu haben.
3.2 Gain-Reduktion
Auf dieser Anzeige lässt sich die Stärke der
Kompressoraktivität ablesen. Die Reduzierung
des Pegels wird in dB von -1 bis -22 angezeigt.
INFO
Der Kompressor/Limiter-Regler funktioniert sehr
effektiv: Am Linksanschlag findet lediglich eine leichte
Limitierung der lautesten Signalanteile statt. Dreht
man weiter im Uhrzeigersinn, wird der Threshold
immer weiter heruntergesetzt. Bei Mittelstellung des
Reglers "Limit @ 0dBfs" wird eine Übersteuerung
zuverlässig verhindert. Alle Signale werden bei 0 dB
Full Scale limitiert. Das ist gerade bei digitalem
Recording unverzichtbar. Gleichzeitig werden leise
Signalanteile bereits deutlich verstärkt. Bei weiterer
Drehung nach rechts wird diese Verstärkung größer,
die Limit-Funktion bleibt gleich.
FRAGE: Könnte man bei einer harten Limitierung
mit Null dB Fullscale an den Klangcharakter eines
Brickwall-Limiters denken?
ANTWO RT: Nein, denn die Kompressorkennlinie geht
sehr weich in die Limiterkennlinie über, also Softknee.
Das Klangresultat ist vergleichbar mit dem Sound
großer analoger Bandmaschinen. Durch die Addition
der Obertöne treten komprimierte Signale in den
Vordergrund, man empfindet sie als lauter, obwohl
sie leiser sind.
INFO
Obwohl der Kompressor sehr gutmütig reagiert,
sollte man seinen Einsatz nicht übertreiben. Bei sehr
dynamischen Quellen, z.B. Gesang oder Funk-Bässe,
sind kurze Vollausschläge normal. Wenn die Anzeige
am Maximum "klebt" sollte man die Kompression i.d.
Regel reduzieren. Für spezielle Effekte mag eine so
hohe Kompression allerdings auch erwünscht sein.
Letztendlich muss das Ohr entscheiden.
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